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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Kontext

Materialien

Der Demokratiekurs – ein curricularer Baustein der Demokratieerziehung (Berlin)

Kontext, Begründungen, Ziele

Warum und vor welchem Hintergrund ist der Baustein eingeführt worden?

An der Kurt-Tucholsky-Oberschule (KTO) in Berlin gab es im Jahr 2001 eine Häufung rechtsradikal auftretender Jugendlicher im Sek I- und Sek II-Bereich, die weitere „Gesinnungsfreunde“ anzogen.
Diese Erfahrung führten dazu die traditionell seit mehr als 10 Jahren nahezu jährlich vor den Herbstferien stattfindende Projektwoche der KTO 2001 unter die Thematik „Demokratieerziehung gegen Rechtsextremismus“ zu stellen. Parallel dazu nahmen zwei Lehrer/innen an einer Fortbildung zu „Standpunktpädagog/inn/en“ teil (www.lisum.de [Suche: Demokratieerziehung]). In diesem Rahmen lernten Sie die Inhalte des BLK-Programms „Demokratie lernen & leben – Schule in der Zivilgesellschaft“ (www.blk-demokratie.de) kennen.
Daraufhin bewarb sich die Schule um Teilnahme am Programmvorhaben (www.blk-demokratie-berlin.de ). Die Anliegen der KTO stehen in Übereinstimmung mit dem BLK-Programm. Sie will auf verschiedenen Projektebenen Demokratieerziehung in der Schule fördern und die Schüler/innen im Widerstand gegen Gewalt, Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus stärken. Damit versucht sie gleichzeitig mehr junge Menschen zur Mitwirkung an der Zivilgesellschaft zu bewegen und aktiv gegen die wachsende Politikverdrossenheit in unserer Gesellschaft vorzugehen.

Die Projektwoche 2001 gab direkt oder auch indirekt Anstoß u. a. für folgende Aktivitäten:

Im Kontext der Module des BLK-Programms wurden an der KTO im Schuljahr 2002/03 die folgenden vier Schwerpunkte in Zielvereinbarungen zwischen Schule und Projektorganisatoren des BLK-Programms und des „hands across the campus-Programms“ verabredet.
Sie sind als Bestandteile des zukünftigen Schulprogramms vorgesehen:

Der Demokratiekurs ist nicht nur ein Baustein der Demokratieerziehung an der KTO sondern zugleich eine Klammer zwischen den übrigen o. g. Modulen. Es war erforderlich ein schulinternes Curriculum zu erarbeiten.

Das schulinterne Curriculum steht im Zentrum dieses Praxisbausteins. Auf seiner Grundlage wollen wir im Demokratiekurs folgende Zielsetzungen erreichen

Für Schüler

Stärkung der Selbst-, Sozial-, Methoden- und Sachkompetenz:Die Schüler/innen setzen sich mit ihrem Lernverhalten auseinander. Sie lernen Methoden selbstständiger und partizipatorischer Arbeits- und Projektplanung kennen und anwenden. Zum Ende des 1. Semesters haben sie in ihrem Kurs eine Feedbackkultur entwickelt.
Für Schüler/innen, die sich entschieden haben, nach dem Demokratiekurs ein selbstständiges Projekt durchzuführen, gilt:
Sie haben zum Ende des 2. Semesters ein selbstständiges Projekt soweit in der Grobplanung vorbereitet, dass sie dies Mitschüler/inne/n von der Sekundarstufe I bis zur 11. Klasse zur Projektdurchführung anbieten und nach Abschluss des Demokratiekurses kompetent planen (Feinplanung), durchführen und dokumentieren können.

Für die Lehrpersonen

Die Lehrpersonen entwickeln und erproben neue Lehr- und Lernformen, die zu den curricularen Inhalten und der geforderten Kompetenzentwicklung passen, mit denen sie selbstständiges und partizipatorisches Lernen ermöglichen, mit deren Hilfe sich soziale Prozesse beim Lernen bewirken, thematisieren und strukturieren lassen.

Für die „Organisation Schule“ (KTO)

Sie entwickelt, evaluiert, verbessert und implementiert den Demokratiekurs mit seinen curricularen, organisatorischen, kooperativen und partizipativen Elementen als einen ihrer Schulentwicklungsschwerpunkte im Rahmen des Schulprofils. Sie entwickelt Bedingungen, die Projektlernen so ermöglichen, dass Projekte eine eigenständige und nachhaltige Bedeutung im schulischen Lernen und Leben bekommen.

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