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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Voraussetzungen

Materialien

Oral History - erzählte Geschichte - am Beispiel „Prora-mehr als nur ein schöner Strand. 1933 bis 1946“ (Mecklenburg-Vorpommern)

Voraussetzungen für die Einführung bzw. Durchführung

Welche Bedingungen wurden vor der Einführung geschaffen?

Motivation

Als eines der größten Gymnasien in Mecklenburg-Vorpommern haben wir uns bewusst als Modellschule für das Programm „Demokratie lernen & leben“ im Set „Meine Gemeinde in Zeiten der Diktaturen“ beworben. Zum einen bestand schon lange der Wunsch, im Geschichtsunterricht mit außerschulischen Partnern zusammen zu arbeiten. Zum anderen bietet uns dieses Modellprogramm die Chance, von außen unterstützt und begleitet zu werden und uns mit anderen Schulen, die ein ähnliches Interesse haben, auszutauschen. Diese beiden Formen der Unterstützung benötigen und nutzen wir sowohl für die Reflexion der Projekte und Methoden, als auch für den inhaltlichen Austausch der Lehrer und SchülerInnen, bspw. auf Projektmessen. Nicht zuletzt stärkt uns dies bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Lehr- und Lernformen an dieser großen Institution. Daneben erhalten wir vom Land und vom Programm finanzielle Unterstützung sowie fünf Abminderungsstunden, ohne die die Vorhaben schwer zu realisieren wären.

Fortbildung für Set 1 in Bergen

Entwicklergruppe, Gremien und Kollegium

Die Entwicklergruppe am Gymnasium hatte zwar die Zielstellung Projektarbeit und die intensive Arbeit zu dieser gebilligt, aber leider war sie in der Zeit dieses Projektes keine große Unterstützung, da sie beispielsweise die notwendigen Kooperationsprozesse im Kollegium nicht angeschoben hat und insgesamt nicht die notwendigen Entwicklungen adäquat initiiert und begleitet hat. Dabei lag es jedoch nicht nur an der Größe der Schule, dass die Eigeninteressen einzelner Mitglieder das Interesse an der Weiterentwicklung der gesamten Schule behindert haben. Daher müssen wir an dieser Stelle leider sagen, dass dieses Projekt ohne das Engagement der Projektleiterinnen und die große Unterstützung durch das Prora-Zentrum vermutlich gescheitert wäre.
Dieses Manko hat sich nach unserem Projekt, dessen Erfolg Mut gemacht hat, und einem durch das Modellprogramm initiierten Open Space im August 2005 verändert. Die Entwicklergruppe hat sich auf dieser Veranstaltung neu formiert und auf 10 Personen erweitert und ihre Aufgabenstellung konkretisiert und erweitert: Die neuen Entwicklungsaufgaben und Ziele beinhalten - neben der stärkeren Implementierung von projektförmigem Unterricht - die Einrichtung von klassenspezifischen Konferenzen sowie die Gestaltung eines ersten EMA-Boulevard im April 2006. Anlass für letzteres war die Eröffnung des sanierten Dachbodens als Begegnungs- und Arbeitsstätte. Damit soll der Startschuss für einen jährlich stattfindenden Tag der offenen Tür gegeben werden, in dem es auch um die Gewinnung weiterer außerschulischer Partner und die Öffnung der Schule ins Gemeinwesen geht. Der Schulleiter sieht die Entwicklergruppe inzwischen als Gremium, das ihm Zuarbeiten leistet - auch mit Blick auf die Arbeitspläne für kommende Schuljahre und die Formulierung des Schulprogramms. Neben LehrerInnen sind auch SchülerInnen Teil der regelmäßig (alle 5 Wochen) tagenden Entwicklergruppe.
Des Weiteren wurde die Arbeit ausführlich in Fachklonferenzen vorgestellt, um weitere KollegInnen für diese Art der Unterrichts zu interessieren und motivieren.

Außerschulische Partner

Zu den unterschiedlichen Projekten wurden jeweils außerschulische Partner gewonnen, die Experten für das jeweilige Projektthema waren. In dem hier exemplarisch vorgestellten Projekt „Prora - mehr als nur ein schöner Strand“ ist es uns gelungen, Frau Susanna Misgajski vom Prora-Zentrum e.V. als Partnerin zu gewinnen. Der Verein hat das Ziel in Kooperation mit Schulen Bildungsarbeit mit historischer Regionalforschung zu verbinden. Ein zweiter Kooperationspartner sollte die Regionale Schule Binz sein, die sich bereits in vergangenen Schuljahren mit diesem Thema beschäftigt und zwei kleine Broschüren erarbeitet hat. Leider hatte die kooperationsbereite Lehrerin der Regionalen Schule Binz, die mit einem Informatikkurs beim Filmschnitt behilflich sein wollte, keine entsprechenden Unterrichtsstunden erhalten können, so dass die Zusammenarbeit trotz guten Willens leider nicht wie geplant umgesetzt werden konnte. Hier erwies sich die Filmhochschule Wismar als hervorragender Ersatz, ohne diese Kooperation wäre der Film wohl nicht zustande gekommen.
Als Quintessenz lässt sich festhalten, dass Projekte in dieser Größenordnung von der Gewinnung außerschulischer Partner mit spezifischen Kompetenzen aber auch mit einem langen Atem und Freude am gemeinsamen Projekt leben.

Befindlichkeiten

Wie eingangs erwähnt ist diese Form der Projektarbeit an unserer Schule eine Neuerung, die exemplarisch umgesetzt wird, da aufgrund der Größe der Schule, der beiden Schulstandorte und der unterschiedlichen Programme, an denen wir beteiligt sind, ein solcher Ansatz schwer flächendeckend einzuführen ist. Daher wurden für diese Phase die ohnehin verbindlichen Projektkurse, die über drei Semester mit zwei Wochenstunden durchgeführt werden, genutzt. Die SchülerInnen wählen frei zwischen den angebotenen Projektkursen, so dass ein gewisses Interesse am Thema unterstellt werden kann.