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BLK-Programm - Demokratie lernen & leben: Zwischenbilanz

Materialien

Oral History - erzählte Geschichte - am Beispiel „Prora-mehr als nur ein schöner Strand. 1933 bis 1946“ (Mecklenburg-Vorpommern)

Zwischenbilanz

Welche Erfahrungen liegen bisher vor? Welche Folgen haben sich ergeben?

Rückblickend lässt sich festhalten, dass die Hauptziele, die SchülerInnen zu den Hauptakteuren der Gestaltung aber auch der Präsentation der Ausstellung zu machen sowie die Öffnung der Schule in die Region erreicht wurden. Die Arbeit wurde von der regionalen Presse während des gesamten Projektverlaufes positiv aufgegriffen, die begleitenden Veranstaltungen, auf denen die Schüler sich jeweils als Referentinnen und Experten präsentieren konnten, haben dazu sicher einen wertvollen Beitrag geleistet.
Die Arbeit mit den Zeitzeugen führte dazu, dass die intergenerative Kommunikation befördert wurde und trug wesentlich dazu bei, dass die Ausstellungstafeln und die Arbeit lebendig gestaltet wurden.

Das aktive Auftreten der SchülerInnen, also auch der Schule in der Öffentlichkeit hat große Resonanz (nicht nur in der Presse) erzeugt und verweist einerseits darauf, dass diese Themenstellung gut geeignet ist, Schule nach innen und außen zu öffnen, andererseits ist diese zeitaufwändige „Begleitarbeit“, deren Organisation primär bei uns, den Kursleiterinnen lag, für die Anerkennung und Motivation der SchülerInnen sehr förderlich. Das heißt jedoch auch, dass in diese zusätzliche Arbeit Zeit investiert werden muss, was ohne das Engagement und die Ressourcen unserer Kooperationspartner nicht zu leisten gewesen wäre. Schulöffnung und echte Kooperation sind unseres Erachtens - neben den Finanzen - notwendiger Bestandteil solcher langfristigen Projektvorhaben.

Aufgrund der mangelnden Vorerfahrungen der SchülerInnen mit projektförmigem Unterricht traten auch Schwierigkeiten auf, die wir nicht erwartet hatten. Der lehrerzentrierte Unterricht ist nach wie vor dominant, wodurch die Entwicklung von Eigeninitiative aus unserer Sicht behindert wird.
Aus dieser Situation ergab sich die Notwendigkeit regelmäßiger, von uns initiierter und begleiteter, teilweise auch durch uns strukturierter Treffen. SchülerInnen sind an unserer Schule die selbstverantwortliche Arbeit über einen längeren Zeitraum ohne Kontrolle nicht gewöhnt.
Hier wäre es für die Entwicklung unserer Schule zentral, mit projektförmigem Unterricht bereits früher zu beginnen und dies nicht auf ein „Sahnehäubchen“ für die Abschlussklassen zu reduzieren.

In der konkreten Arbeit war zunächst viel Motivation notwendig, da die Recherchearbeit zeitaufwändig war und sichtbare Ergebnisse auf sich warten ließen. Im Rückblick äußerten sich die Schüler uns Lehrerinnen gegenüber dankbar, diese Motivationsarbeit geleistet zu haben, auch wenn einige sich noch mehr Druck gewünscht hätten. Bei der Produktion der Tafeln erkannten die SchülerInnen sehr klar, dass man sich zunächst ein Grundwissen zum Thema erarbeiten muss, um Zeitzeugen zu befragen und eine Ausstellung zu erarbeiten.

Das mitunter auch zähe Ringen um einheitliche Absprachen, was zum Beispiel das Layout der Tafeln betraf, trug unserer Meinung nach zur Teamfähigkeit und zur Entwicklung demokratischer Kompetenz bei, da immer wieder Wege gefunden werden mussten, unterschiedliche Meinungen in und zwischen den Arbeitsgruppen zusammenzuführen. Diese kontinuierlichen Prozesse von Absprache und Auseinandersetzung, die von dem gemeinsamen Ziel, möglichst professionell wirkende, gute Ergebnisse zu produzieren geprägt waren, haben das Projekt, die Begleiterinnen und vor allem die SchülerInnen bereichert.

Wir sind nun gespannt, wie die Tafeln und der Film von den anderen Schulen und den Klassen an unserem Gymnasium im Unterricht genutzt werden und wie die Rückmeldungen an die Schule aussehen, um auch dieses Entwicklungs- und Projektziel bewerten zu können.

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